Angehende Sozialhelfer zu Besuch im Bestattungshaus Bovensmann

Schwerte. Im Rahmen ihrer Fortbildung zum Sozialhelfer bei TERTIA in Iserlohn besichtigten einige Teilnehmer am Donnerstagvormittag das Bestattungshaus Bovensmann in Schwerte.

Urnenausstellung

Die angehenden Sozialhelfer, die sich im Rahmen ihrer Ausbildung auch mit den Themen Sterben und Tod beschäftigen, hatten so Gelegenheit, die Räumlichkeiten eines Bestattungsunternehmens kennenzulernen. Vor allem die Urnen- und Sargausstellung zog viel Aufmerksamkeit auf sich. Die einhellige Meinung war, dass die Modelle „überraschend modern und ansprechend“ seien. Besonderen Anklang fanden insbesondere auch die verschiedenen Möglichkeiten von Erinnerungsschmuck, die in den Beratungsräumen ausgestellt sind. So kann beispielsweise der Fingerabdruck des Verstorbenen in ein Schmuckamulett eingraviert werden. An dem Bestattungsfahrzeug imponierte vor allem der „Sternenhimmel“ im großen Laderaum.

Maik Richard, Bestatter im Bestattungshaus Bovensmann, gewährte den Besuchern mit seinen Erläuterungen zudem wertvolle Einblicke in das Arbeitsumfeld und das Berufsbild eines Bestatters. Bei einer gestellten Trauerdekoration mit Sarg konnten die Besucher in der Trauerhalle die Atmosphäre nachempfinden und nutzten die Gelegenheit für weitere Fragen.

Bestattungsfahrzeug

Das Bestattungshaus Bovensmann, direkt gegenüber dem Rathaus, bietet regelmäßig Führungen und Vorträge rund um die Themen Tod und Trauer an. Dabei steht immer „der Mensch im Mittelpunkt“. Für Bestattermeister Sascha Bovensmann ist gerade bei diesen sensiblen Themen „eine freundliche und wohltuende Atmosphäre“ besonders wichtig.

 

Urnenausstellung

Sargausstellung

Trauerhalle

 

Wie man die eigene Beerdigung plant

Noch bis Ende Januar 2022 Gutscheinaktion bei Bovensmann

Bestatter Maik Richard bei der Vorsorgeberatung.

Schwerte. Mit einer besonderen Gutscheinaktion macht das Bestattungshaus Bovensmann derzeit darauf aufmerksam, wie wichtig eine Bestattungsvorsorge zu Lebzeiten ist. Beratungsgespräche führen die Mitarbeiter*innen von Bovensmann in Coronazeiten auch schonmal per Videotelefonat durch.

„Bestattungsvorsorge ist sinnbildlich ein bisschen wie den Koffer für die letzte Reise packen. Welche Musik soll auf der Trauerfeier gespielt werden? Welche Blumen mochten Sie schon immer? Wohin soll die Reise gehen? Ist eine klassische Sargbeisetzung auf dem hiesigen Friedhof gewünscht oder lieber eine Urnenbestattung im Bestattungswald? Wird das einmal festgehalten, ist das eine enorme Entlastung für die Angehörigen, die im Todesfall keine schweren Entscheidungen mehr treffen müssen“, erklärt Maik Richard, Bestatter im Bestattungshaus Bovensmann.

Finanzielle Absicherung schützt vor Zugriff des Sozialamts

Bestattermeister Sascha Bovensmann

Mit einer finanziellen Absicherung können außerdem die Kosten einer Bestattung gedeckt werden, entweder durch die Treuhandeinzahlung oder durch die monatliche Einzahlung kleiner Beträge in eine Sterbegeldversicherung. „Die Treuhandeinzahlung schützt Geld, das für die eigene Bestattung zurückgelegt wurde, vor dem Zugriff des Sozialamts“, betont Sascha Bovensmann, Geschäftsführer und Bestattermeister.

Beratungsgespräche in Coronazeiten auch per Video

Wer an einer Bestattungsvorsorge interessiert ist, kann sich beim Bestatter vor Ort ausführlich beraten lassen. Tatsächlich sieht Maik Richard ein gesteigertes Interesse am Thema: „Gerade in den letzten Wochen haben wir viele Vorsorgegespräche bei uns im Bestattungshaus geführt. Wenn der Wunsch besteht, das Beratungsgespräch digital zu führen, machen wir auch das möglich. Dabei spielt oft nicht nur Corona eine Rolle. So haben wir vor kurzem jemanden aus Köln beraten, dessen Mutter in Schwerte im Seniorenheim wohnt und der eine Bestattungsvorsorge für sie abschließen wollte. Weil der Sohn ungern extra für das Gespräch aus Köln anreisen wollte, war er froh über die Möglichkeit eines Videotelefonats. Per geteiltem Monitor habe ich die Möglichkeiten der Bestattung mit Bildern veranschaulicht und ihm die Graboptionen auf dem Friedhof in Schwerte gezeigt.“ Die Mehrzahl der Beratungsgespräche findet aber immer noch ganz klassisch in den Räumlichkeiten von Bovensmann in der Rathausstraße statt.

Gutscheinaktion läuft bis Ende Januar

Wer Interesse an einer Beratung hat und eine Bestattungsvorsorge abschließen möchte, kann noch bis Ende Januar mit dem Vorsorgegutschein von Bovensmann 100 Euro sparen. Flyer mit Gutschein sind direkt im Bestattungshaus Bovensmann erhältlich.

Der Umgang mit Verstorbenen

Von Thomas Mittelbach

Vor der Tätigkeit hier im Bestattungshaus habe ich noch keinen Verstorbenen gesehen. Meine Großeltern väterlicherseits sind beide gestorben, als ich noch recht jung war. Beide hatten auch eine Feuerbestattung, sodass ich bei der Beerdigung nur die Urnen gesehen habe. Deshalb waren die Kontakte mit Verstorbenen hier im Unternehmen auch meine ersten überhaupt.

Thomas Mittelbach in der Versorgung

Am Anfang ist es wahrscheinlich immer ungewohnt, einen Verstorbenen zu berühren. So ging es mir auch. Einen Verstorbenen hygienisch zu versorgen ist ja nichts, was man alle Tage macht. Aber die Kollegen haben einen gut herangeführt und immer darauf geachtet, dass man nicht mehr macht als man möchte. Wenn man mit etwas ein Problem hat, wird darauf Rücksicht genommen. Nach recht kurzer Zeit habe ich direkt gemerkt, dass es mir leichter fällt, die anfänglichen Schwierigkeiten zu überwinden.

Die Einstellung zu dem Tod an sich hat sich dadurch bisher nicht verändert. Meine Gedanken was passiert, wenn ich sterbe, sind immer noch die gleichen wie vor der Ausbildung. Was sich aber auf jeden Fall verändert hat, ist die Einstellung über seine eigene Beerdigung nachzudenken und schon mal dort voraus zu planen. Oft erleben wir hier, dass die Hinterbliebenen sich fragen, was die verstorbene Person bzgl. der eigenen Bestattung und Trauerfeier gewollt hätte und wie sie das umsetzen können. Daran sieht man einfach, dass die ganze Situation für die Hinterblieben leichter wird, wenn man für den Fall des eigenen Todes schon vorgesorgt hat.

Wünschen Angehörige eine Abschiednahme, d.h. sie möchten den Verstorbenen vor der Bestattung noch einmal sehen, machen wir den Verstorbenen entsprechend zurecht. Wenn man keine Möglichkeit hatte, sich zu verabschieden, oder wenn man sich vielleicht gestritten hat als man sich das letzte Mal gesehen hat, ist es auf jeden Fall hilfreich den Verstorbenen nochmal zu sehen. Ich habe auch selbst schon privat gehört, dass manche auch einfach die Gewissheit brauchen, dass es ihr Verstorbener ist, der in dem Sarg liegt. Eine Abschiednahme hilft vielen Angehörigen, den Tod begreifbar zu machen.

Die Angehörigen bedanken sich immer herzlich, wenn sie sich noch einmal verabschieden konnten. Vielen merkt man dann auch an, dass sie es noch gebraucht haben, um besser damit abschließen zu können.

Neue Wege des Abschiednehmens in Zeiten von Corona

Mitarbeiterin Sabine Geselbracht im Online-Beratungsgespräch

Beim Bestattungshaus Bovensmann können Angehörige Särge auf Wunsch online aussuchen

Schwerte. Anlässlich der Stillen Tage rückt die Situation von Trauernden in Zeiten von Corona stärker in den Blickpunkt. Trauerfeiern können nur auf Abstand im kleinen Kreis stattfinden und auch der Besuch beim Bestatter macht Angehörigen Sorgen, insbesondere wenn sie zur Risikogruppe gehören und deshalb das persönliche Gespräch im Bestattungshaus scheuen. Im Bestattungshaus Bovensmann ist das Beratungsgespräch per Videoanruf daher immer gefragter, auch wenn ein persönliches Gespräch vor Ort unter Einhaltung entsprechender Hygienemaßnahmen nach wie vor möglich ist.

„Die Situation mit Corona hat uns viele neue Wege beschreiten lassen. Einige Trauergespräche haben wir auf Wunsch der Angehörigen telefonisch oder per Videoanruf geführt, d.h. die Angehörigen sehen uns auf dem Bildschirm und können auf diesem Weg mit uns sprechen. Das kommt dann einem persönlichen Gespräch schon recht nahe, weil die Mimik und Gestik des Gegenübers zu sehen ist und das ist für viele Angehörige eine große Erleichterung, wenn sie aufgrund der aktuellen Lage den persönlichen Kontakt meiden können“, erklärt Bestattermeister Sascha Bovensmann.

Trauerfeiermusik und Sarg online aussuchen

Über ein Online-Serviceportal, dessen Link die Angehörigen erhalten, können zusätzlich Särge oder Urnen ausgewählt werden und ein Besuch im Bestattungshaus ist dann gar nicht zwingend nötig. „Wir hatten eine betagte Witwe, deren Enkel ihr geholfen hat bei der Auswahl des Sarges für den verstorbenen Ehemann. Die jungen Leute sind ja sehr fit, wenn es um digitale Medien geht.  Der Enkel war froh, auf diese Weise eine Hilfe sein zu können. Von ihm kam auch die Rückmeldung, dass die Handhabung ja wirklich einfach sei“, berichtet Bovensmann.

Etwa bei der Hälfte der Sterbefälle werde auch die Musik für die Trauerfeier bereits über das Serviceportal ausgesucht bzw. eigene Musik könne dort hochgeladen werden. Bestatter Maik Richard, Mitarbeiter bei Bovensmann, ergänzt: „Wir hatten kürzlich eine Trauerfeier, bei der der Sohn des Verstorbenen ein Lied selbst eingesungen und hochgeladen hat. Das fand ich toll. So wird eine Trauerfeier dann natürlich sehr persönlich und individuell.“

Auch Traueranzeigen und Danksagungen können die Angehörigen online gestalten, sei es mit Hilfe von Vorlagen oder mit frei formulierten Texten und Fotos. „Der Enkel eines Verstorbenen, der in Marburg wohnt, war sehr dankbar, dass er die Danksagungen bequem von zu Hause aussuchen konnte. Sonst hätte er dafür extra nochmal nach Schwerte fahren müssen“, erzählt Maik Richard.

Videoaufnahmen der Trauerfeier finden Anklang

Auch mit Videoaufzeichnungen der Trauerfeier für Angehörige und Freunde, die wegen Corona die Trauerfeier nicht besuchen können, hat das Bestattungshaus gute Erfahrungen gemacht.  „Mir fällt da eine ältere Dame ein, die aufgrund ihres Alters bei der Trauerfeier des verstorbenen Bruders nicht anwesend sein konnte, und glücklich über das Video war, das wir ihr zur Verfügung gestellt haben. Die Dame rief mehrmals an, um sich zu bedanken, und meinte, sie habe das Video jetzt schon zwanzigmal angeschaut. Uns als Bestatter freut das natürlich, wenn wir auf diese Weise, gerade in der schwierigen aktuellen Situation, den Trauernden helfen können“, berichtet Sascha Bovensmann. Maik Richard fügt hinzu: „Bei einer unserer ersten Trauerfeiern, die wir mit Video aufgezeichnet haben, waren die Angehörigen so begeistert, dass sie uns gebeten haben, das Video auf die Webseite zu stellen, damit auch andere Angehörige sehen, dass es diese Möglichkeit gibt. Das Video werden wir in Kürze deshalb dort auch veröffentlichen.“

Teilnehmerlisten per QR-Code geplant

Da die Einschränkungen aufgrund von Corona noch eine Zeit andauern werden, hat Bovensmann weitere Ideen, die den Ablauf einer Trauerfeier vereinfachen können: „Wir planen einen QR Code anfertigen zu lassen, den man scannen und sich somit online auf der jeweiligen Beerdigung oder Trauerfeier registrieren kann. Das teils lange Warten am Eingang und das handschriftliche Eintragen in eine Liste fallen dann weg.“ Trotz allem sehnt auch Sascha Bovensmann die Zeit herbei, in der „unsere Beratungen wieder ohne Maske stattfinden und trauernde Angehörige per Umarmung getröstet werden können.“

 

 

Bestattungshaus Bovensmann spendet an Leuchtturm e.V.

Walburga Schnock-Störmer von Leuchttum e.V. und Sascha Bovensmann vom gleichnamigen Bestattungshaus bei der Spendenübergabe.

Schwerte. Seit vielen Jahren kooperieren das Bestattungshaus Bovensmann und Leuchtturm e.V. miteinander, wenn es um die Begleitung von Hinterbliebenen geht, die nach dem Tod eines nahestehenden Menschen zusätzliche Unterstützung benötigen. Jetzt freut sich Leuchtturm e.V. über die Spende in Höhe von 3.700 Euro, die Sascha Bovensmann vom gleichnamigen Bestattungshaus am Donnerstag übergab.

Walburga Schnock-Störmer, Koordinatorin in der Trauerbegleitung bei Leuchtturm e.V. – Beratungszentrum für trauernde Familien, Kinder und Jugendliche -, macht deutlich, dass das Geld auch dringend gebraucht wird: „Gerade in der aktuellen Corona-Krise, die für trauernde Familien wie für uns alle eine zusätzliche Belastung darstellt, ist der Austausch mit den Leuchtturm-Mitarbeitern für diese Familien wichtiger denn je.“

Und da dieser Austausch in Zeiten von Corona vielen Einschränkungen unterworfen ist, bietet das Leuchtturm-Team seit kurzem auch eine Online-Beratung an. „Je nach Wohnlage ist nicht jede*r Jugendliche in der glücklichen Lage, eine Face-to-face Beratung oder eine Gruppe bei uns im Leuchtturm in Anspruch nehmen zu können. Unsere Mailberatung kann deshalb ein Rettungsring für diese Jugendlichen bedeuten, wenn Sie sich unkompliziert, kostenfrei und zu jeder Tageszeit ihre Sorgen von der Seele schreiben können“, erklärt Walburga Schnock-Störmer.

Das Team von Leuchtturm ON ist montags verlässlich für Jugendliche da, die einen Menschen durch Suizid verloren haben. Mittwochs und donnerstags sind die Teams von Leuchtturm4kids und Leuchtturm4you online und begleiten trauernde Kinder und Jugendliche auf digitalem Weg.

 

 

Welcome Day mit Besuch vom Radio

Von Joe Buhmann und Thomas Mittelbach

Ausbilderin Anna-Maria Usai, Azubi Thomas Mittelbach, Azubi Joe Buhmann, Bestattermeister Sascha Bovensmann

Noch vor Ausbildungsbeginn 2020 wurden wir im Rahmen eines „Welcome Days“ in Empfang genommen und herzlich in den Betrieb aufgenommen. An diesem Tag erhielten wir neben zahlreicher Informationen rund um die Ausbildung, das Unternehmen und dessen Geschichte auch unsere Ausbildungsmappe und ein kleines Präsent von unserem zukünftigen Chef Herrn Bovensmann.

Anschließend wurden wir von einer Reporterin des Radiosenders Antenne Unna interviewt. Hört es euch selbst an:

 

 

 

 

 

Zum Schluss wurden wir mit den besten Wünschen in unsere letzte „freie“ Woche entlassen. Wir alle freuten uns aufs Wiedersehen am 03.08.2020, dem ersten Tag unserer Ausbildung.

 

Geschafft!

Von Jana Leidecker

Nach 3 Jahren ist es nun geschafft – ich habe die Ausbildung zur Bestattungsfachkraft erfolgreich abgeschlossen! Es waren 3 Jahre verbunden mit vielen Erfahrungen, viel Arbeit, aber auch sehr viel Spaß!

Wie alles begann: Jana Leidecker (Mitte) beim Ausbildungsstart 2017 mit Bestattermeister Sascha Bovensmann und Ausbilderin Anna-Maria-Usai

In diesem letzten Beitrag von mir möchte ich den Ablauf der Abschlussprüfungen in diesem Beruf etwas näher beschreiben. Danach übergebe ich dann diesen Blog an unsere neuen Auszubildenden Thomas Mittelbach und Joe Buhmann, denen ich jetzt schon viel Freude und eine tolle Ausbildungszeit wünsche. Natürlich wird auch unser Auszubildender im 3. Lehrjahr, Dominik Bauer, weiterhin bei der Gestaltung des Azubi-Blogs mitwirken.

Nun aber zu meiner Abschlussprüfung: Die Abschlussprüfung der Bestattungsfachkräfte wird in mehrere Teile unterteilt.

  1. Schriftliche Prüfung:
    1. Bestattungsorganisation
    2. Geschäfts- und Verwaltungsvorgänge
    3. Wirtschafts- und Sozialprozesse
  2. Praktische Prüfung:
    1. Fachlicher Schriftverkehr
    2. Beratungsgespräch
    3. Fachgespräch
    4. Praktische Aufgabe, die per Losverfahren vergeben wird

Die schriftliche Prüfung findet an einem Samstag in den Räumlichkeiten der Berufsschule in Wermelskirchen statt. Die Teile Bestattungsorganisation und Geschäfts- und Verwaltungsorganisation sind nochmal in zwei Teile unterteilt. Man hat so genannte gebundene und ungebundene Aufgaben. Der erste Aufgabenteil besteht aus einem Fallbeispiel und Fragen, die man schriftlich beantworten muss, der zweite Teil aus Multiple-Choice-Aufgaben. Für diese beiden Teile hat man jeweils 90 Minuten Zeit. Zwischen den drei einzelnen schriftlichen Teilen hat man jeweils 15 Minuten Pause. Der Prüfungsteil Wirtschafts- und Sozialprozesse besteht nur aus Multiple-Choice Aufgaben und man hat 60 Minuten Zeit.

Ungefähr zwei Wochen nach der schriftlichen Prüfung wird man dann per E-Mail darüber informiert, ob dieser Teil bestanden ist oder ob man eventuell eine Ergänzungsprüfung machen kann, wenn die Leistungen nicht ganz ausgereicht haben. Ich hatte es geschafft und konnte so am Sonntag, den 5. Juli, meine Reise nach Münnerstadt antreten, denn dort finden die praktischen Aufgaben über zwei Tage verteilt statt.

Mit einem mehr als vollgeladenen Auto ging es mit meiner Klassenkameradin los. Man muss für die praktische Prüfung nämlich auf alle Eventualitäten vorbereitet sein und dementsprechende Materialien zur Verfügung haben. Dazu gehört ein Beratungskoffer für das Beratungsgespräch und ein Hygienekoffer mit allen Materialien, die für die hygienische Versorgung eines Verstorbenen benötigt werden. Außerdem noch Kittel und Schutzkleidung für die handwerklichen Aufgaben.

Nun aber erstmal zum Ablauf der Prüfung, bevor ich die einzelnen Aufgaben näher erläutere. Am ersten Tag, am Montag, 6. Juli 2020, ging es um 14.00 Uhr los mit der Unterweisung. Der Ablauf der beiden Tage wurde erklärt und natürlich gab es noch allgemeine Informationen zum Verhalten und zu den Bedingungen zum Bestehen der Prüfung. Danach bekamen wir jeder eine Prüfungsnummer. In einer kurzen Pause wurden die Pläne für den nächsten Tag ausgehangen. So wusste man nun, wann man in welchem Raum mit welchen Prüfern und/oder Prüferinnen seine Prüfung haben würde und welche praktische Aufgabe einen erwarten würden.

Bei der praktischen Aufgabe können verschiedene Dinge auf einen zukommen:

  1. Hygienische Versorgung
    Das bedeutet das Versorgen eines Verstorbenen mit Waschen und Ankleiden nach den Vorgaben, die man in der ÜLU lernt. Es ist außerdem möglich eine Bergung durchführen zu müssen. Hier wird ein Dummy in- oder außerhalb der Akademie positioniert und muss von dort in den Klimaraum überführt werden.
  2. Dekoration
    Passend zu der Beratung, die morgens stattfindet, soll man eine Dekoration in der Trauerhalle der Akademie aufbauen. Natürlich nach den vorher angegebenen Wünschen und den in den ÜLUs vermittelten Grundlagen.
  3. Sargausschlag
    Hier wird ein roher Kiefernsarg vorbereitet. Die Griffe müssen fachgerecht befestigt werden und der Innenraum des Sarges mit den vorgeschriebenen Materialien wie Ölpapier, Sargmatratze und Lotband bestückt werden.
  4. Löten
    Bei Überführungen in das Ausland ist es meistens vorgeschrieben, dass der Verstorbene in einen zugelöteten Zinksarg gebettet sein soll. Dieses Löten wird in dem Teil der Prüfung verlangt.
  5. Aufgabenbearbeitung
    Hier können sehr verschiedene Aufgabenbereiche auf einen warten. Es kann zum Beispiel sein, dass man eine Trauerrede schreiben und vortragen oder eine Überführung planen muss. Es kann auch um Trauerdruck oder Kostenaufstellungen gehen.

Nachdem jeder den Zeitplan für den nächsten Tag angesehen und eventuell den ersten kleinen Schock überwunden hatte, ging es mit dem ersten Prüfungsteil los, dem fachlichen Schriftverkehr. Hier bekommt man eine Aufgabe ausgehändigt und muss daraufhin zum Beispiel einen Brief schreiben. Ich musste in meiner Prüfung zum Beispiel eine Sterbeurkunde bei dem richtigen Standesamt anfordern. Diese Aufgabe findet am Computer statt und man darf auch das Internet benutzen.

Danach war dann erst noch einmal Durchatmen angesagt.

Für mich ging es am nächsten Tag um 9.30 Uhr mit dem Beratungsgespräch weiter. In diesem Teil der Prüfung spielt ein Prüfer den Trauernden, die anderen 2-3 Prüfer sind Beobachter. Dieser Prüfungsteil dauert ca. 60 Minuten. Anschließend bekommt man noch eine Nachbearbeitungszeit, in der man beispielsweise einen Kostenvoranschlag schreiben soll, den Trauerdruck skizziert und die unterschriebenen Formulare ausfüllt.

Im zweiten Teil, in meinem Fall um 13.30 Uhr, war das Fachgespräch an der Reihe. Hier hat man 20 Minuten Zeit. In den meisten Fällen bekommt man eine Situation oder aber auch ein bestimmtes Thema gesagt. Dazu werden dann Fragen gestellt, die man beantworten muss.

Fast geschafft!

Um 15.30 Uhr war ich dann für die letzte Aufgabe dran. Ich hatte Hygiene gezogen, musste dann in der Prüfung zuerst den Hygienekoffer mit den darin liegenden Materialien vorstellen und erklären. Danach war es meine Aufgabe mit der zweiten Auszubildenden zusammen eine Bergung durchzuführen. Ein Dummy wurde in der Garage an einem Auto platziert. Wir waren ein gutes Team und haben die Aufgabe gut bewältigt.

Anschließend hieß es dann nur noch zittern, denn die Bekanntgabe der Ergebnisse erfolgte erst um 17.30 Uhr. Nacheinander wurden wir aufgerufen in den Raum, in dem die Prüfer versammelt waren. Dann endlich die gute Nachricht: BESTANDEN!

Glücklich, erleichtert und völlig erschöpft ging es dann zurück nach Hause.

Am nächsten Tag wurde ich ganz besonders toll im Büro empfangen, worüber ich mich riesig gefreut habe.

Jetzt bin ich also Bestattungsfachkraft, frage mich, wo die drei Jahre geblieben sind und blicke zurück auf eine tolle und wertvolle Zeit. Ich bin weiterhin fest davon überzeugt, meinen Traumberuf gefunden zu haben und kann mir für mich nichts anderes vorstellen. Auch wenn es für den ein oder anderen unverständlich ist, dieser Beruf gibt einem so viel. Besonders die Dankbarkeit der Angehörigen zu erfahren, ist einfach ein wunderbares Gefühl.

Ich danke dem gesamten Team vom Bestattungshaus Bovensmann und meiner Ausbilderin Anna-Maria Usai für die Unterstützung in den drei Jahren. Und natürlich danke ich meinem Chef Herrn Bovensmann für seine Unterstützung und die Chance, meine Ausbildung hier absolvieren zu können. Ganz besonders freue ich mich, weiterhin ein Teil des Teams bleiben zu dürfen!

Ich danke Ihnen für das Lesen meiner Beiträge. Alles Gute und bleiben Sie gesund!

 

 

 

Bestattungshaus Bovensmann begrüßt neue Azubis beim „Welcome Day“

Antenne Unna sendet Interview

Schwerte. Mit einem „Welcome Day“ wurden am Donnerstagvormittag die neuen Auszubildenden im Bestattungshaus Bovensmann willkommen geheißen. Joe Buhmann beginnt eine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement, Thomas Mittelbach wird Bestattungsfachkraft. Beim Interview mit Antenne Unna machten beide eine gute Figur und erklärten, warum sie sich gerade für die Ausbildung bei einem Bestatter entschieden haben.

Ausbilderin Anna-Maria Usai, Auszubildender Thomas Mittelbach, Auszubildender Joe Buhmann, Bestattermeister Sascha Bovensmann beim Welcome Day

Thomas Mittelbach denkt dabei vor allem an trauernde Angehörige. Er hofft, dass er „diese Person sein kann, die anderen Leuten helfen kann, dass sie nicht ganz alleine dastehen.“ Joe Buhmann freut sich „vor allem auf die gemeinsame Arbeit mit den Kollegen“, die beide im Rahmen von Praktika bei Bovensmann schon kennenlernen konnten. Gleichzeitig sind sich die Azubis bewusst, dass die Arbeit in einem Bestattungsinstitut, insbesondere der Umgang mit Verstorbenen, nicht alltäglich ist. „Es hängt ja auch viel Verantwortung daran. Ich glaube, dass es da schon wichtig ist, vom Kopf her schon erwachsen zu sein“, meint Joe Buhmann. Den Radiobeitrag können Sie hier hören:

Azubi Thomas Mittelbach beim Interview mit Antenne Unna

Als erste Aufgabe möchten beide ihren ersten AzubiBlog-Beitrag für die Webseite des Unternehmens erstellen. Ideen haben sie dafür genug. „Vielleicht drehen wir ein Video und erzählen was zum heutigen Tag und was wir an dem Beruf so spannend finden“, sagt Joe Buhmann. Der AzubiBlog ist eine Art Internet-Tagebuch, in dem die Auszubildenden des Bestattungshauses regelmäßig aus ihrem Berufsalltag berichten (zum AzubiBlog).

Auch für das nächste Jahr können sich Auszubildende schon jetzt bei dem Unternehmen bewerben. „Wir sind einer der wenigen Betriebe in der Region, die in diesem Bereich ausbilden. Sinnvoll ist ein mehrwöchiges Praktikum bei uns im Betrieb.

Azubi Joe Buhmann

Dabei sollen die jungen Leute merken, ob sie mit der physischen und psychischen Belastung durch den ständigen Kontakt mit Verstorbenen und Trauernden zurechtkommen“, erklärt Bestattermeister Sascha Bovensmann. Weitere Informationen finden Interessierte auf der Webseite unter Karriere .

 

 

Bestatter gegen Covid-19

Von Dominik Bauer

Die aktuelle Sorge vor einer Infizierung mit Covid-19 ist begründet. Der Kontakt zu einem infizierten Menschen sollte vermieden werden. Was ist aber, wenn wir als Bestatter einen Verstorbenen überführen müssen, bei dem eine Erkrankung mit Covid-19 vorlag? In diesem Blog erfahren Sie, wie wir Bestatter mit infizierten Verstorbenen umgehen und uns selbst, und vor allem SIE, vor einer möglichen Ansteckung schützen.

Das Telefon klingelt. Ein Trauerfall um den wir uns kümmern werden. Nun kommt die Information, dass die verstorbene Person mit dem Coronavirus infiziert ist. Wie gehen wir Bestatter vor?

Für diesen Fall sind und müssen wir sofort gerüstet sein. Eine komplette Schutzausrüstung muss demnach für uns bereitliegen. Diese Schutzausrüstung bestehend aus (pro Person) einem Ganzkörperanzug, einer PE-Schürze, Schuhüberstulpen, mindestens drei Paar Nitril Einmal-Untersuchungshandschuhe, Desinfektionsmittel, einer Atemschutzmaske (Klasse FFP3 muss es sein) und einer Schutzbrille, bewahrt uns vor einer möglichen Infizierung.

Ebenso benötigen wir Schutzutensilien für die Umbettung der verstorbenen Person. Diese bestehen aus einem Sarg, mehreren Leinentüchern, zwei bis drei Bodybags (Verstorbenenhüllen), Mullbinden, einer Schaufeltrage, einem Gefäß zum Tränken der Leinentücher und Müllbinden mit Desinfektionsmittel und Sargbeschriftungskarten vom Bundesverband Deutscher Bestatter mit roter Infektionsmarkierung. Schutzausrüstung, die nicht mit möglicherweise infektiösen Objekten in Kontakt gekommen ist, ist sauber zurückzuführen, sofern diese kontaminierungsfrei geblieben ist.

Vor Aufbruch zur Überführung des infizierten Verstorbenen holen wir alle notwendigen Informationen zu den Gegebenheiten ein. Befindet sich die verstorbene Person im Krankenhaus, informieren wir uns, ob diese sich schon in einem Bodybag befindet. Sollte dies nicht der Fall sein, so ist von Beginn an mit äußerster Vorsicht und Sorgfalt an die Überführung zu gehen.

Das Bestattungsfahrzeug wird mit unserer Schutzausrüstung und einem Sarg zum Transport des Verstorbenen beladen. Dabei befindet sich auch im Sarg, wie es standardmäßig bei einer Überführung sein sollte, eine sogenannte Schaufeltrage, wie man diese vom Rettungsdienst kennt.

Sind wir am Sterbeort angekommen (hier im Krankenhaus), müssen wir uns, nachdem wir alle notwendigen Papiere abgeholt haben, vor Betreten der Prosektur mit unserer Schutzkleidung komplett einkleiden. Nachdem wir den Sarg, in dem sich die Schutzutensilien für die Überführung des Verstorbenen befinden, ausgeladen und in die Prosektur geführt haben, beginnt der kritische Akt.

Entweder befindet sich der Verstorbene in einem Bodybag oder nicht. Befindet er sich nicht in einem Bodybag, bekommt der Verstorbene eine in Desinfektionsmittel getränkte Mullbinde über die Atemwege gelegt, damit diese abgedeckt sind und eine mögliche Ausbreitung der Viren beim Umlagern verhindert wird. Nach der Abdeckung der Atemwege muss die verstorbene Person am ganzen Körper mit Desinfektionsmittel eingesprüht werden. Danach wird eines der beiden Leinentücher in Desinfektionsmittel getränkt. Sobald dieses sich damit vollgesaugt hat, muss es über den Verstorbenen gelegt werden. Wir drehen diesen vorsichtig von Seite zu Seite, damit dieser komplett mit dem Leinentuch eingehüllt werden kann. Nun spannen wir über den Sargausschlag ein weiteres Leinentuch, legen darauf einen Bodybag und öffnen diesen. Die geöffnete Seite hat in Richtung des Verstorbenen zu zeigen, damit beim Umbetten die Sargseite nicht kontaminiert werden kann. Sobald der Verstorbene im geöffneten Bodybag eingebettet ist, muss der Bodybag umgehend verschlossen werden. Nach Verschluss wird die Oberfläche direkt desinfiziert. Anschließend werden die über den Sarg gehenden Leinentuchteile mit Desinfektionsmittel eingesprüht und über den Bodybag gelegt. Das erste Paar Handschuhe wird ausgezogen. Zum Schluss setzen wir das Sargoberteil auf das Sargunterteil, wodurch der Sarg verschlossen wird. Der komplette Sarg muss von außen mit Desinfektionsmittel desinfiziert und anschließend mit Hinweiskarten gekennzeichnet werden, dass es sich um einen infektiösen Verstorbenen handelt. Der Bereich im Krankenhaus muss ebenfalls umgehend desinfiziert werden, damit wir eine Ansteckung von Kollegen oder Krankenhauspersonal ausschließen können.

Nachdem wir die Prosektur verlassen haben, ziehen wir das erste Paar Handschuhe aus. Der Sarg wird zum Bestattungsfahrzeug gebracht und eingeladen. Abschließend entkleiden wir uns von unserer Schutzausrüstung und stecken diese in einen Müllsack, der gesondert entsorgt wird. Nun wird der infizierte Verstorbene im besten Fall direkt in das Krematorium überführt. Sollte es eine Erdbestattung werden, hat der Bestatter den Sarg bis zur Beisetzung geschlossen zu halten.

Liegt der Verstorbene im Krankenhaus schon im Bodybag, ist die gleiche Reihenfolge einzuhalten. Der Unterschied ist, dass der Bodybag des Krankenhauses vor der Einbettung in unserem Bodybag komplett desinfiziert werden muss. Alle anderen Schritte sind identisch.

Sollte die Person zu Hause verstorben sein, ist die Vorgehensweise ähnlich. Wenn möglich, begeben wir uns mit dem Sarg bis zum Sterbebett. Ist dies unmöglich, müssen wir mit unserer Schutzausrüstung und der Schaufeltrage den Verstorbenen für die Überführung richtig herrichten. Am Anfang kleiden wir uns vor Betreten der Wohnung mit unserer Schutzausrüstung ein. Der Sarg wir geöffnet an den Eingang des Hauses gestellt. Es wird direkt ein Leinentuch über den Sarg gespannt. Darauf wird ein geöffneter Bodybag gelegt. Nachdem wir am Sterbebett angekommen sind, gehen wir wie im Krankenhaus vor. Nun wird ein weiterer Bodybag geöffnet und neben den Verstorbenen gelegt (geöffnete Seite zum Verstorbenen, um weitere Kontaminierungen zu vermeiden). Wir betten in den Bodybag um und verschließen diesen. Die Oberfläche des Bodybags wird nun desinfiziert. Als nächstes legen wir unter die Person unsere Schaufeltrage. An der Schaufeltrage befestigte Gurte werden nun geschlossen und gespannt, damit ein Transport der verstorbenen Person sicher und pietätvoll bis zur Einbettung in den Sarg sichergestellt werden kann. Sobald wir am Sarg angekommen sind, muss der Verstorbene in den Bodybag eingebettet und der Sarg sofort verschlossen werden. Desinfektionsmittel, das vorher am Sarg bereitgestellt wurde, wird nun für die Oberflächendesinfizierung des Bodybags benutzt. Anschließend werden wieder die überlaufenden Leinentuchteile mit Desinfektionsspray eingesprüht und auf den Bodybag gelegt. Das erste Paar Handschuhe wird ausgezogen. Nun wird der Sarg verschlossen. Dieser wird mit Desinfektionsmittel desinfiziert und mit Hinweiskarten gekennzeichnet (sofern noch nicht erfolgt). Als letzte Aufgabe gehen wir zum Sterbebett und ziehen die kontaminierten Bettlaken ab und legen diese in eine Tüte. Das zweite Paar Handschuhe wird ausgezogen. Nun verlassen wir die Wohnung, bringen den Sarg in das Bestattungsfahrzeug, ziehen unsere Schutzkleidung aus und legen diese in einen Müllbeutel, den wir gesondert entsorgen müssen.

Nach der Überführung eines Verstorbenen mit Covid-19 muss nun auch die Fläche des Bestattungsfahrzeugs mit Desinfektionsmittel gereinigt werden. Ebenso sollte der vordere Bereich des Autos gesäubert werden, damit das komplette Fahrzeug virenfrei ist. Benutzte Atemschutzmasken und Schutzbrillen müssen gereinigt werden, damit diese für den nächsten Einsatz genutzt werden können. Jede Person sollte eine eigene Atemmaske und Schutzbrille besitzen, die kein anderer benutzt, um Infektionen zu vermeiden.

Insgesamt sind diese Schutzmaßnahmen sehr aufwändig, aber auch absolut notwendig, weil wir damit weitere Ansteckungen vermeiden.

Ich hoffe, dass ich ein gutes und genaues Bild der umfangreichen Schutzmaßnahmen von uns Bestattern in Zeiten von Corona zeichnen konnte. Vielen Dank für das Lesen meines Blogs.

Bleiben Sie GESUND!