Mein erstes Ausbildungsjahr

Hallo, ich bin Dominik und neben Jana ein weiterer Azubi des Bestattungshauses Bovensmann, derzeit im ersten Lehrjahr. Vor meiner Ausbildung habe ich Rechtswissenschaften studiert und nebenbei als Aushilfskraft bei einem Bestatter gearbeitet. Dabei habe ich schnell festgestellt, dass ich hier meinen Traumberuf gefunden habe.

Mein erstes Lehrjahr fing für mich durch meine Vorkenntnisse routiniert an. Vieles kannte ich bereits und dadurch fielen mir die Aufgaben dementsprechend leichter als Azubis, die noch nie in diesem Bereich gearbeitet haben. Meine erfahrenen Kollegen konnten mir noch einige Tipps geben, die mir den Umgang mit dem Verstorbenen erleichterten. Ich habe jeden Tag versucht mich so gut wie möglich in den alltäglichen Ablauf einzubringen. So verbrachte ich meine Anfangszeit im Überführungs- und Versorgungsbereich. Zwischendurch durfte ich unserer Auszubildenden Jana im Büro über die Schulter schauen, um etwas zu lernen.

Nach zwei Monaten fing mein erster Schulblock an. Ich war nervös und gespannt, was für Leute ich kennenlernen würde. Der erste Schock. Wir waren knapp 60 Leute in einem Raum. Nach einigen Informationen teilten wir uns in zwei gleichgroße Gruppen auf.

Nach der Einteilung ging ich mit meiner Klasse in den Klassenraum für ein erstes Kennenlernen. Ich war erstaunt wie verschieden wir alle waren, trotzdem haben wir uns auf Anhieb gut verstanden. Man hat direkt den Zusammenhalt in der Klasse gemerkt und man fühlte sich wohl. Der erste Block ging ganze vier Wochen, die aber ziemlich schnell vorbei waren.

Nach meiner Rückkehr in den Betrieb durfte ich bis zur Weihnachtszeit die Büroarbeit kennenlernen. Das war sehr interessant und hat mir einen riesen Spaß gemacht.

Neben der Büroarbeit habe ich meine Kollegen in der Überführung und Versorgung wo es nur ging unterstützt. Man kann wirklich sagen, dass alle an einem Strang ziehen und sich gegenseitig helfen.

Nach einer abwechslungsreichen Zeit ging es zum zweiten Block nach Wermelskirchen. Zum Entsetzen der Klasse haben vier Mitschüler die Ausbildung vorzeitig beendet. Wir machten uns gegenseitig Mut und es gibt immer einen, mit dem man bei Problemen reden kann.

Leider musste ich aufgrund einer Knieverletzung die letzte Woche dieses Blocks pausieren, wodurch ich auch einige Klausuren verpasst habe. Aufmunternde Worte von meinen Kollegen und Mitschülern machten mir diese Woche erträglicher.

Zurück auf der Arbeit wurden mir immer größere Aufgaben anvertraut, die ich so gut wie möglich versucht habe zu lösen. Dabei konnte ich mich immer auf meine Kollegen verlassen. Während der Arbeit konnte ich Jana um Tipps für die Klausuren bitten, die auf mich im dritten Schulblock warteten.

Im dritten Block ging es direkt in der ersten Stunde mit den Klausuren (wie erwartet) los. Dies war der kürzeste Block mit einer Dauer von zwei Wochen. Die Klausuren sind mir durch Aufarbeiten des Stoffs nach der Arbeit gut gelungen. So endete der dritte Schulblock für mich.

Zurück im Bestattungshaus musste ich mich direkt beweisen. Ausfälle von Kollegen ließen uns Auszubildende und auch die Kollegen ziemlich schwitzen. Hier hat sich die Redewendung „Einer für alle, alle für einen“ bewährt. Wir Azubis durften die Trauerfeiern teilweise selbst organisieren, eine Herausforderung für uns Azubis im ersten und zweiten Lehrjahr, aber auch sehr spannend. Wir haben dies zwar nicht locker, aber zur Zufriedenheit aller anderen bewältigt. Mit der Zeit konnte ich mich intensiver in die Arbeit einbringen, durfte bei den ersten Trauergesprächen anwesend sein und nach einigen Trauergesprächen konnte ich meine ersten sogar selbst führen, worauf ich sehr stolz bin.

Gerade richtig in die Arbeit eingebracht fing mein letzter Schulblock im ersten Ausbildungsjahr an. Angekündigte Klausuren und Tests musste ich für mein Notenziel bewältigen. Es fand auch ein Ausflug in einen Kletterpark statt. Man merkte, dass jeder jeden unterstützte. Das Klettern war schwierig und für manche auch unvorstellbar. Doch mit Unterstützung jedes einzelnen konnte jeder diesen Tag bewältigen. Kurz vor dem Start der Sommerferien hieß es noch einmal “Vollgas“ im Unterricht zu geben.

Nach dem Erhalt meines Zeugnisses, mit dem ich persönlich zufrieden bin, steht die Rückkehr in die Firma an bis ich zu meiner ersten Ü-LO nach Münnerstadt darf.

Ich muss sagen, dass mir das erste Ausbildungsjahr super viel Spaß gemacht hat und ich meine Entscheidung, mich zur Bestattungsfachkraft ausbilden zu lassen, nicht bereue.

Das war mein erster Azubiblog zu meinem ersten Ausbildungsjahr. Ich freue mich schon, in meinem nächsten Blog über meine erste Ü-LO in Münnerstadt berichten zu dürfen.

Bis dahin alles Gute und bleiben Sie gesund.

Auch im Jahr 2019 haben wir eine Ausbildungsstelle zur Bestattungsfachkraft zu vergeben. Weitere Informationen finden Sie hier.

Zwischenprüfung – eine matschige Angelegenheit

Am 28. April ging es für mich wieder einmal nach Münnerstadt. Nicht für die nächste ÜLU, sondern für die praktische Zwischenprüfung. Einige meiner Mitschüler und ich saßen abends noch zusammen, versuchten uns nicht verrückt zu machen und gingen noch einige Punkte der gelernten Dinge durch.

Am Montagmorgen um 8 Uhr ging es dann los zur Theo-Remmertz-Akademie. Die Gruppe von 38 Auszubildenden wurde in zwei Hälften unterteilt. Eine Hälfte war zuerst auf dem Lehrfriedhof für die Grabmacherprüfung, die andere zuerst in der Akademie für das Fachgespräch und Warenkunde. In der Akademie angekommen bekamen wir noch letzte Informationen wie der Tag ablaufen wird und dann saßen wir zusammen in einem Raum und warteten bis einer nach dem anderen für die jeweilige Prüfung aufgerufen wurde.

Im Fachgespräch bekommt man zu einem bestimmten Thema eine Situation vorgelesen. Anschließend stellen die Prüfer Fragen zu dem Beispiel. Für diesen Prüfungsteil sind 10 Minuten vorgesehen.

In dem Prüfungsteil Warenkunde hat man die Aufgabe einen Sarg, eine Urne, einen Sargbeschlag, einen Talar (Sterbehemd) und eine Deckengarnitur so zu beschreiben wie es vorher im Unterricht der Berufsschule und bei der ÜLU gelehrt wurde. Dafür sind 30 Minuten vorgesehen.

Als dieser Teil geschafft war, hieß es für mich erst einmal warten. Meine Grabmacherprüfung sollte nämlich erst um 15.30 Uhr stattfinden. Leider verzögerte sich der Ablauf der Prüfungen, sodass wir erst später starten konnten. Mittlerweile fing es dann auch noch an zu regnen.

Bei der Grabmacherprüfung hat man die Aufgabe ein Grab, per Zufall wird entschieden ob Hand- oder Baggergrab, in der vorgegebenen Zeit von 90 Minuten zu zweit auszuheben und zu dekorieren. Mein Partner, der auch per Zufall ausgelost wurde, und ich waren ein gutes Team und wurden in der angegebenen Zeit fertig. Der Regen tat uns keinen Gefallen und erschwerte die Arbeit zusätzlich. Klitschnass, erschöpft aber trotzdem zufrieden konnten wir im Anschluss endlich den Heimweg antreten.

Doch ganz geschafft hatten wir es noch nicht. Am 11. Mai stand die schriftliche Prüfung an. Dieser Prüfungsteil erfolgt an der jeweiligen Berufsschule. Es werden alle Themen aus dem ersten Ausbildungsjahr geprüft. Dazu gehören zum Beispiel Buchhaltung, Warenkunde, Grabtechnik und Fragen zur Bestattung.

Nach den geschafften Prüfungen dauerte es ein paar Wochen bis das Ergebnis per Post ankam. Ich bin mit meinen Leistungen vollkommen zufrieden und hoffe, dass ich in der Abschlussprüfung noch eine Schippe drauflegen kann.

Kaum vorstellbar, dass es in ca. einem Jahr schon geschafft ist und die Zeit so schnell vergangen ist. Ich blicke sehr positiv auf meine ersten zwei Lehrjahre zurück. In dieser Zeit habe ich sehr viele Erfahrungen gemacht, viel gelernt und neue Menschen kennengelernt. Ich bin sehr gespannt, was mich in meinem letzten Lehrjahr noch erwartet.

Auch im Jahr 2019 haben wir eine Ausbildungsstelle zur Bestattungsfachkraft zu vergeben. Weitere Informationen finden Sie hier.